Die Etablierung einer ausreichenden Lungenfunktion ist für den Übergang des reifen Neugeborenen von der intrauterinen zur eigenständigen, extrauterinen Daseinsform unerlässlich. Noch entscheidender ist dies für das unreife Frühgeborene, dessen Lunge auf die extrauterine Aufgabe nur unzureichend vorbereitet ist.
Es ist seit Jahrzehnten etablierte Methode, Neu- und Frühgeborene mit Atembeschwerden durch maschinelle intermittierende Positivdruck-Beatmung und/oder kontinuierlichen positiven Atemwegsdruck (CPAP) bei der Anpassung zu unterstützen, um die Eröffnung der Lungenbläschen zu fördern und die Lungenstrukturen offen zu halten. Dabei stellt nach der Geburt die Etablierung eines optimalen Lungenvolumens (funktionelle Residualkapazität, FRC) den entscheidenden Vorgang dar.
Da aus der Beatmung, insbesondere der unreifen Lungen, bei denen durch noch fehlende oder unzureichende Surfactantausbildung, eine ausgeprägte Schädigung des Lungengewebes resultieren kann (Broncho-pulmonale Dysplasie, BPD), wenden neue Behandlungsmethoden für die Rekrutierung der Lungenkapazität einen initialen anhaltenden Einatemzug auf hohem Niveau bis 30 cm H2O über bis zu 20 Sekunden oder ein PEEP (positive end exspiratory pressure)- Niveau mit 12-14 cm H2O, deutlich über dem bisher üblichen Atemwegsdruck an. Dabei ist allerdings bislang nur ungenügend bekannt, wie sich der erhöhte positive Atemwegsdruck auf das Herz-Zeit-Volumen, den Blutfluss durch die Lunge und auf den Körperkreislaufs auswirkt und wie dadurch auch die Hirndurchblutung des Frühgeborenen (FG) beeinflusst wird.
Mit der von uns geplanten Methode der MRT-Flussmessung lassen sich diese Fragen bei Spontanatmung und bei maschineller Beatmung direkt messen und so Rückschlüsse auf die Verhältnisse bei der Unterstützung der Anpassung von Neu- und Frühgeborenen nach der Geburt ziehen.